Quito

Quito ist ein adrettes Städtchen und liegt am Äquator. Wir erreichten das historische Zentrum mit dem Metrobús, einem ausgesprochen ineffizienten Verkehrsmittel. Immerhin müssen sich die Busfahrer bei den langen Aufenthalten nicht fadisieren: An einigen Stationen hat man dort, wo der Bus zum Stehen kommt, Tafeln mit dem „Gebet des Busfahrers“ aufgestellt.


Das Zentrum von Quito ist schön, unser Hostel war ein Traum, die Stadtführung interessant, sogar den Präsidenten haben wir gesehen. Am gastronomischen Angebot müssen sie noch ein bisschen arbeiten: Im gesamten Zentrum fanden wir nichts anderes zu essen als Hendl mit Pommes.


Mit dem teleférico (Seilbahn) schwangen wir uns ein letztes Mal in eine Höhe von 4.000 Metern. Der Ausblick, der sich uns bot, erinnerte mich entfernt ans Mostviertel, eine sanft geschwungene Hügellandschaft, in diffuses Licht getaucht.


Im Kloster San Francisco fanden wir einige Papageien und eine Krippenausstellung. Neben vielen traditionellen Kunstwerken gab es auch eine Außerirdischen-Krippe, in der Jesus ein blau leuchtendes Alien war, das in einem Mini-UFO lag.


Wir erfreuten uns an den Altbauten, von denen einige auch zu besichtigen sind, und machten uns dann auf Richtung Kolumbien. In Tulcán legten wir einen letzten Zwischenstopp auf ecuadorianischem Boden ein. Sehenswert ist hier der Friedhof, auf dem sich eine höchst talentierte Dynastie von Friedhofsgärtnern austobt: Die Hecken wurden zu mehr als 300 gewaltigen Figuren gestutzt, neben christlichen Darstellungen finden sich unter anderem fette Schmollgesichter und Tierfiguren.


Im Zentrum von Tulcán gingen wir an einigen Geschäften vorüber, in denen Año-Viejo-Masken verkauft wurden, denn bis zu Silvester waren es nur mehr zwei Wochen. Das año viejo, das alte Jahr, wird in Ecuador ziemlich radikal beseitigt: Man bastelt aus alter Kleidung oder Pappmaché eine Puppe, setzt ihr eine Maske auf, die z.B. einen unbeliebten Politiker darstellt, und setzt sie anschließend in Brand. Häufig füllt man die Puppe auch mit Pyrotechnik. So kann man das blöde vergangene Jahr ordentlich wegsprengen! Vor oder nach der Verbrennung wird oft ein Todesurteil verlesen.


Wir begaben uns weiter ins kolumbianische Ipiales.
 

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