Tagesausflüge ab Rom

Wer mehr als nur ein paar Tage in Rom verbringt und von all den Kirchen, Katakomben und Mosaiken schon etwas „erschlagen“ ist, hat die Möglichkeit, erholsame Tagesausflüge in die nähere oder weitere Umgebung Roms zu unternehmen.

 


Von Rom nach Ostia Antica


Sehr empfehlenswert ist ein Besuch der Ruinenstadt Ostia Antica. Ostia war die ursprüngliche Hafenstadt des antiken Rom und erlebte im 2. Jahrhundert seine Blüte. Als die Stadt Rom im 5. Jahrhundert zu schrumpfen begann und Ostia aufgrund der Verlandung des Tibers nicht mehr am Meer, sondern inmitten von Sümpfen lag, verlor die Hafenstadt an Bedeutung und wurde Anfang des 9. Jahrhunderts von den letzten Siedlern verlassen.


In den Ruinen finden sich Tempel, Thermen, ein Theater, dessen Akkustik noch heute beeindruckt, Geschäftslokale mit Mosaiken, eine öffentliche Latrine usw. Das grüne Areal der ehemals 50.000 Einwohner zählenden Stadt lädt zum Erkunden ein und nicht zuletzt auch zum Picknicken.


Eine Fahrt nach Ostia Antica beginnt in der Station „Piramide“ (Metro-Linie B) bzw. „Porta S. Paolo“, wo man in einen Zug nach „Cristoforo Colombo“ steigt. Nach etwa 25 Minuten ist Ostia erreicht, von der Bahnstation in die Ruinenstadt sind es nur einige Minuten Fußweg. Eine Tages- oder Wochenkarte des Nahverkehrs in Rom gilt bis Ostia und weiter bis ans Meer. Von Ostia Antica ins am Meer gelegene Lido (Station Lido Centro) sind es nur wenige Minuten Bahnfahrt.

 


Von Rom nach Pompeji mit dem Zug


In jedem Fall lohnt sich auch ein Besuch von Pompeji, der legendären Ruinenstadt, deren Bewohner am 24. August des Jahres 79 n. Chr. von einem Ausbruch des Vesuv überrascht wurden. Einige der berühmten Gipsabgüsse von Bewohnern Pompejis sind heute am Ausgrabungsgelände zu sehen. Verglichen mit Ostia macht Pompeji eher den Eindruck einer Stadt, man bewegt sich nicht über Grasflächen, sondern in Häuserschluchten. Das Areal ist riesig, vier Stunden sind für eine Besichtigung mindestens einzuplanen. Etwas störend sind die zahlreichen Absperrungen, dem neugierigen Besucher bleibt der Eintritt in zahlreiche Gebäude verwehrt.


Ein Tagesausflug von Rom nach Pompeji macht durchaus Sinn, ist für Reisende, die sich nicht auf einer Interrail-Reise befinden, jedoch nicht billig. Eine Hin- und Rückfahrt im Hochgeschwindigkeitszug nach Napoli Centrale (Fahrzeit je Richtung etwa 70 Minuten) schlägt mit 90 Euro (Stand 2011) zu Buche. In Napoli Centrale wechselt man zu einem Zug der im Untergrund abfahrenden „Circumvesuviana“ Richtung Sorrento und erreicht nach etwa 35 Minuten Fahrt die Station Pompei Scavi. Der Eingang zur Ruinenstadt befindet sich gleich hinter dem Bahnhof.


Wer etwas mehr Zeit mitbringt, kann im Archäologischen Nationalmuseum von Neapel zahlreiche Fundstücke aus Pompeji und der ebenfalls verschütteten Stadt Herkulaneum bewundern oder einen Ausflug auf den Vesuv unternehmen.

 


Von Rom in die Berge – zum Heurigen nach Frascati


Wer den Wein liebt und bodenständiges Essen, der nimmt vor Sonnenuntergang einen Zug in die Berge, in den kleinen Weinort Frascati. In Frascati bewundert man die letzte Abendröte über dem dunstigen Rom und besorgt sich alsdann in einem der traditionellen Lebensmittelgeschäfte Brot und Schweinefleisch (wird von einem ganzen, vor dem Lokal präsentierten Tier abgeschnitten), wahlweise auch Wurst, Käse und Weingebäck, und sucht mit diesen Lebensmitteln einen der sehr schlichten, traditionellen Heurigen auf, wo ausschließlich Wein und Mineralwasser serviert werden. Der Verzehr von mitgebrachtem Essen ist in diesen Etablissements üblich.


Für die Fahrt muss am Hauptbahnhof Roma Termini ein Ticket gelöst werden, der Regionalzug nach Frascati benötigt eine knappe halbe Stunde. Der letzte Zug zurück verlässt Frascati etwa um 22:30 Uhr (Stand 2011).

Zebrastreifen in Pompeji
Zebrastreifen in Pompeji